Erfolgreiche Blockade: die 1,5-Grad-Grenze in Asphalt (#L277) muss bleiben!

Was für eine Aktion! Der Auftakt zu noch viel mehr Widerstand gegen die Zerstörung der Dörfer durch den Tagebau Garzweiler…

Nach der Demo am Sonntag und ersten Bagger-Blockaden am Montag und Dienstag konnten wir (JunepA & Kohle erSetzen) gestern mit 60 Menschen den Abriss der #L277 auf Lützerather Seite den ganzen Tag blockieren! #KeinenMeter der Kohle, denn die #L277 ist die 1,5-Grad-Grenze in Asphalt, weiter darf der Tagebau nicht voranschreiten. Schaut euch gern die Bilder der Aktion auf Flickr und den Pressespiegel der Aktion an. In JunepAs Twitter-Feed lässt sich die Aktion gut nachverfolgen. Die Pressemitteilung lohnt sich auch zu lesen! Alle 23 Personen aus der Gesa kamen noch gestern Abend frei.

Jetzt geht es an euch – kommt ins Rheinland, solidarisiert euch mit Alle Dörfer Bleiben, kämpft gegen RWE und die Klimakrise! Der Abriss der L277 soll sechs Wochen dauern, die Polizei ist für die gesamte Zeit von RWE „angefordert“ worden. Bislang ist die Asphaltdecke aufgerissen worden, wird jetzt abtransportiert, danach kommt ggf. noch der Schotter, vor allem aber irgendwann auch die Bäume.

Seit gestern ist eine Dauermahnwache am Wendehammer der L277 bei Lützerath Teil des vielfältigen Widerstands. Diese, von der Initiative „Kirchen im Dorf lassen“ angemeldete Mahnwache soll für die kommende Zeit ein sicherer Anlaufpunkt und ein Vernetzungsort werden. Dafür brauchen sie euch – kommt dazu! Am besten Anreise per Zug (ggf. +Fahrrad) nach Erkelenz und dann per Bus (alle 30 min) nach Holzweiler Niederstraße, von dort 2,5 km zu Fuß.
Wenn ihr euch vorstellen könnt, mit einer Mahnwachenschicht zu unterstützen, tragt euch hier ein: https://pad.riseup.net/p/BSfiCpNNVwQ9pb90RC8F-keep
Eine Liste mit Dingen, die an der Mahnwache gebraucht werden findet ihr hier: https://pad.riseup.net/p/t1m4YoF6Dxz3zlw2URBL
Aktuelle Infos von vor Ort findet ihr auf Twitter @Kirche_an_Kante

Schon für übermorgen (Samstag, den 25. Juli) ruft Ende Gelände NRW zu weiteren größeren Aktionen auf. Kommt dafür ab Freitag, 24. Juli zur Mahnwache in Lützerath (basale Möglichkeit zum Zelten besteht). Um 20:00 wird es dort ein Aktionsplenum geben. Samstag gehts dann los. Seid kreativ. Samstagabend soll es auch Kulturprogramm/Rave vor Ort geben. #WeAreUnstoppable #KeinenMeter #AlleDörferBleiben #AllegegenRWE #AlleGegenLuecker #NRWE #SystemChangeNotClimateChange #FightCapitalism

Kleingruppenaktionen sind auch explizit gern gesehen („alle kreativen Aktionsformen der Klimagerechtigkeitsbewegung“ sind von ADB zum Support gewünscht).

Schaut für alle aktuellen Infos zu Aktionen und Mahnwachen gern auf den Kanälen von Alle Dörfer bleiben (Website, Twitter @AlleDoerfer).

Kommt in die Dörfer, solidarisiert euch mit den widerständigen Dorfbewohner*innen, kämpft gegen RWEs Klima- und Landschaftszerstörung. Plant in euren Lokalgruppen und NGOs eigene Aktionen. Lasst uns gemeinsam die Basis für den Dörfer-Moment schaffen – one struggle, one fight, Alle Dörfer bleiben, Hambi bleibt!

 

Solltet ihr einen Brief von Polizei oder Staatsanwaltschaft bekommen, lest euch unsere Rechts-Infos durch und meldet euch direkt bei uns.

Pressespiegel Keinen Meter 2.0

Wow! Über unsere Aktion „Keinen Meter der Kohle!“ zusammen mit JunepA haben zahlreiche Medien berichtet (unser eigener Bericht folgt 😉 ):

WDR Aktuell (kurzer Beitrag ab Minute 15:15)

WDR Lokalzeit Aachen (längerer Beitrag) (Frau Andler und ?)
Weitere Proteste gegen Abrissarbeiten der ehemaligen Landstraße L277

WDR Online (Britta Kuck)
Garzweiler II: Protest gegen Abriss der Landstraße L277 geht weiter

TAZ (Anett Selle)
Braunkohle-Blockaden in NRW: Nach der Straße das Loch

Rheinische Post (Michael Heckers)
Weiter Proteste am Tagebaurand / Polizei nimmt bei Erkelenz-Keyenberg zwischen 20 und 30 Leute in Gewahrsam.

Aachener Zeitung
Wieder Aktivisten an der L277 unterwegs
(basierend auf Polizei- und dpa-Meldung)

Kölner Stadtanzeiger (Peter Berger)
Tagebau Garzweiler: Darum wehren sich Demonstranten gegen den Abriss der L277

Radio Erft (Alexander Franz)
Erkelenz: Dutzende Aktivisten blockieren L277

Neues Deutschland (1. Artikel)
Proteste gegen Braunkohletagebau gehen weiter – Klimaaktivisten besetzen erneut die Landstraße L277

Neues Deutschland (2. Artikel, Sebastian Weiermann)
Garzweiler: Blockaden für Erhalt von Dörfern

Junge Welt (Foto: Björn Kietzmann)
Klimaschutz: Kampf um jeden Meter

n-TV
Weiter Proteste am Tagebau Garzweiler (dpa-Meldung)

Westdeutsche Zeitung
Weiter Proteste am Tagebau Garzweiler (dpa-Meldung)

MSN
Braunkohletagebau Garzweiler: Proteste gegen Abriss der L277 – Aktivisten in Gewahrsam
(im Wesentlichen über Dienstag, aber auch teils Ankündigung zur Blockade am Mittwoch)

Greenpeace Magazin (Text:Julia Lauter; Foto: Alexander Franz)
Garzweiler: Bagger besetzen gegen Klimazerstörung // Der Tagebau soll wachsen: Aktivisten halten dagegen – und blockieren im Braunkohlerevier eine Landstraße
(von Di zu den bisherigen Aktionen; mit kurzer Ankündigung der Mi-Aktion)

Polizei-Pressemitteilung
Weitere Proteste auf der L 277 – mehrere Personen behinderten Baggerarbeiten

Interview Radio Corax (kleiner Sender aus Halle (Westf.)
mit Tina Dresen (ADB) und Marcel Rasitzki (JunepA)

Youtube-Streams von der Aktion
Playlist

Yahoo
Mine expansion threatens German villages despite coal exit
(basierend auf AFP)

GEO Frankreich
En Allemagne, une route et des villages condamnés malgré la sortie du charbon
(basierend auf AFP)

The Local (Großbrittanien)
i’Psychological terror‘: The German villages threatened by coal mine expansion
(basierend auf AFP)

RTBF (Belgien)
Allemagne : dans la Ruhr, la bataille continue contre l’extension d’une mine de lignite, menaçant d’engloutir des villages
(basierend auf AFP)

Courrier international
En Allemagne, une route et des villages condamnés malgré la sortie du charbon
(basierend auf AFP)

PM: Kohlekonflikt im Rheinland entbrennt von Neuem: Sitzblockade schützt Dörfer vor RWE

Keyenberg, 22.07.2020. Aktuell blockieren rund 60 Menschen unter dem Motto „Keinen Meter der Kohle“ die Abrissarbeiten vor den bedrohten Dörfern am Tagebau Garzweiler II. Auch direkt Betroffene aus den Dörfern gingen den Schritt zum Zivilen Ungehorsam. Seit Montag wird von RWE der letzte Schutzwall vor den insgesamt sechs Dörfern abgerissen: die Landstraße L277, die Keyenberg und Lützerath als Lebensader verbindet. Das Bündnis „Keinen Meter der Kohle“ fordert von der Landesregierung, die Zerstörungen durch den Tagebau sofort zu stoppen.

Viele der Protestierenden fühlen sich stark an die Räumung des Hambacher Waldes im Herbst 2018 erinnert. „RWE und der NRW-Landesregierung entfachen erneut den Kohlekonflikt. Es ist davon auszugehen, dass sich die Auseinandersetzung um die bedrohten Dörfer in den nächsten Monaten stark zuspitzen wird. Denn RWE und die (Landes-)Regierung ignorieren weiterhin völlig die Klimakrise. Diese Straße ist die 1,5-Grad-Grenze in Asphalt“, verdeutlicht Clara Tempel vom Jungen Netzwerk für politische Aktionen (JunepA) die Dramatik der Lage. Im Kohleverlängerungsgesetz ist weiterhin vorgesehen, den Tagebau Garzweiler in den nächsten 19 Jahren vollständig auszukohlen. „Das ist ein Verbrechen am Völkerrecht des Pariser Klimavertrags“, ergänzt Tempel. Denn unter den bedrohten Dörfern am Tagebau Garzweiler liegen gigantische 600 Millionen Tonnen der klimaschädlichen Braunkohle. Würde diese genutzt wie von RWE geplant, wären die Pariser Klimaziele für Deutschland unerreichbar.

„Das Kohleverlängerungsgesetz ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die für eine gerechte Zukunft in ihren bedrohten Dörfern und weltweit eintreten“, macht Mira Jäger von Kohle erSetzen! deutlich. Wenn die Straße vollständig abgerissen ist, liegen die sechs Dörfer offen und schutzlos vor den riesigen Kohlebaggern. „Dieser Zerstörung von Zuhause und der Zwangsumsiedlung der hier lebenden 1500 Menschen stellen wir uns entschieden entgegen“, ergänzt Jäger. „Wir werden heute Zeuge von hemmungslosem Regierungsversagen angesichts der dramatischen Klimakrise, die hunderte Millionen Menschenleben bedroht. Daher sehen wir uns dazu gezwungen, mittels zivilem Ungehorsam in dieses Unrecht einzugreifen. Gegen die schleichende Klimakatastrophe muss genauso konsequent gehandelt werden wie in der Coronakrise“.

Post bekommen?

Es trudeln gerade zur Sommeraktion 2019 Briefe bei Menschen ein. Falls ihr auch anlässlich dieser oder anderer Kohle erSetzen!-Aktionen Post bekommen (haben), meldet euch umgehend bei uns:
jura-selbsthilfe-2019 [ÄTT] kohle-ersetzen.de

Zeit für Veränderungen

Liebe Kohle erSetzen!-Aktivist_innen und -Interessierte,

wir hoffen ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr!

Wie das manchmal so ist, bringt das neue Jahr auch für uns Veränderungen mit sich. Wir haben in den letzten Monaten viel darüber nachgedacht, wo die Klimagerechtigkeitsbewegung gerade steht, wo wir unseren Platz darin sehen und wie es konkret mit Kohle erSetzen! weitergehen kann. Die Ergebnisse dieses Prozesses wollen wir heute mit euch teilen.

Wir haben uns entschieden, dass Kohle erSetzen! sich vorläufig zur Ruhe SETZT.
(Aber das mit den witzigen Wortspielen können wir trotzdem nicht lassen 🙂 )

1. Was das konkret bedeutet…
2. Warum wir uns so entschieden haben…
3. Warum das kein endgültiger Abschied ist…
4. Was ihr jetzt tun könnt…
5. Was sonst noch übrig bleibt…
6. Was wir noch sagen wollen… „Zeit für Veränderungen“ weiterlesen

Newsletter 3: Two months left until the action takes place

Hi All,

We are getting closer and closer to the action – just two more months to go! To help you to be well prepared for the action here is some more information about the action and the planning and more. Hope you like reading this!

In today’s newsletter…
1. Invite to next prep gathering
2. Organize mobilizing events
3. Flyers, stickers and posters
4. Background on lignite mining
5. Sit-in and what to know about
6. What you can do now

1. Invite to next prep gathering
First item in our newsletter is our invite to come to the next preparatory gathering that will be held in Lüneburg between 15 and 17 June. This is the perfect opportunity to get involved in all the planning that is going on. We are now entering the critical phase of planning and can actually do with any support from folks who can commit a bit of their time to help stop climate change.
Details of the invite on our website: : https://kohleersetzen.noblogs.org/einladung-zum-offenen-planungstreffen/

2. Organize mobilizing events
Even if you can’t join the preparatory group we need your support. Especially in mobilizing because now is the time to reach out and get ans many people as possible to join the action. One way of doing this is to hold public events spreading the word and informing about the upcoming action. To help organize such events we have got a presentation with all you need to know about the action and a guide to the organization of these kinds of events. (The presentation will be online soon.)
This is the link: https://kohleersetzen.noblogs.org/mitmachen/infoveranstaltungen/
If you are organizing an event – and we would be glad to come and speak at the event – please get in touch at info@kohle-ersetzen.de

3. Flyers, stickers and posters
Another important thing to mobilize people is getting the flyers, stickers and posters out there. You may have seen we have flyers, stickers and posters in German and English. Would be great if you could help support us in spreading these. Do you feel like spreading flyers in bars, cafes and pubs or plastering your town with stickers or hanging up some posters at your university? Then please order these on our website: https://kohleersetzen.noblogs.org/mobimaterial/materialbestellung-flyer-und-sticker/
This is important for the success of our action!
BTW, we would be glad if you could send us photos of yourself out and about spreading the word. Please send pics to: info@kohle-ersetzen.de

4. Background on lignite mining
Are you aware that Germany is the biggest lignite producer in all the world? At various locations in Germany lignite is mined and burned in power plants close by to generate electricity. The world’s most enormous digging equipment – coal excavators – are eating their way through gigantic open pit mines and people are losing their homes to make way for the devastation. They are being driven out of their homes. Whole villages have to be relocated one after the other. But it is not just here that coal mining and power generation cause massive damage. Every coal-fired power plant in Germany directly contributes to catastrophic climate change, that destroys ecosystems and causes people to leave. That’s why we have decided to go and block the lignite mining infrastructure in the region around Leipzig. We will directly intervene exactly where this grave injustice is being committed.
Additional background on coal mining and conversion on our website: https://kohleersetzen.noblogs.org/hintergrund/warum-aktionen-fuer-den-kohleausstieg/

5. Sit-in and what to know about
A sit-in is Kohle erSetzen!’s kind of action. And you may be asking, what does one need to know about this stuff? This is where our sit-in primer comes in handy! Originally written for the folks holding up nuclear waste transports to Wendland, Germany, but it also applies in many other situations. You can request it from: info@kohle-ersetzen.de or download a PDF from our website: https://kohleersetzen.noblogs.org/mitmachen/blockadefibel/

6. What you can do now

Invite your friends to subscribe to this newsletter: https://kohleersetzen.noblogs.org/mitmachen/

Go to our website and order flyers, stickers and posters. Then spread the word around: https://kohleersetzen.noblogs.org/mobimaterial/materialbestellung-flyer-und-sticker/

Check us on Facebook https://www.facebook.com/kohleersetzen/ and on Twitter https://twitter.com/Kohle_erSetzen

Come to the next prep gathering from 15th to 17th Juni in Lüneburg: https://www.facebook.com/events/2081535762089152/

Organize a mobilizing event: https://kohleersetzen.noblogs.org/mobimaterial/infoveranstaltungen/

That’s it from us for now. If you have any questions or have ideas you’d like to share, you can reach us at info@kohle-ersetzen.de

Warmest regards

The prep team

Newsletter 2: Hinter der Aktion

Hallo zusammen,

in diesem Newsletter bekommt ihr ein paar Infos darüber, was und wer hinter der Aktion Kohle erSetzen! steht: Wie wir arbeiten, warum wir eine Aktion Zivilen Ungehorsams planen und was es mit dem Ort auf sich hat. Außerdem findet ihr in diesem Newsletter die Einladung zum nächsten Vorbereitungstreffen!

1. Pödelwitz und das Klimacamp
2. Warum Ziviler Ungehorsam?
3. AGs bei Kohle erSetzen!
4. Unsere Website
5. Einladung zum Vorbereitungstreffen
6. Was ihr jetzt schon tun könnt

1. Pödelwitz und das Klimacamp
Dieses Jahr wird Kohle erSetzen! im Braunkohlerevier Leipziger Land stattfinden. Viele von euch kennen dieses Gebiet vielleicht noch gar nicht, doch auch hier wird die umweltschädliche Braunkohle in großem Maße abgebaut und ganze Dörfer sind genauso vom Braunkohleabbau betroffen, wie in den anderen Revieren. Gerade weil so wenige dieses Abbaugebiet im Blick haben, wollen wir dort in diesem Jahr unsere Aktion machen. Das kleine Dörfchen Pödelwitz ist akut gefährdet und wir wollen die Bewohner_innen in ihrem Kampf gegen die Kohle unterstützen.
Angesiedelt sind wir in diesem Jahr wieder auf einem Klimacamp – dieses Mal auf dem Klimacamp Leipziger Land. Zu Beginn des Camps wird es Bildungs- und Workshopprogramm von der Degrowth Summer School geben. Wenn die Summer School beendet ist, beginnen die Aktionstage. Bildungs- und Aktionstage sind also klar voneinander getrennt, trotzdem seid ihr natürlich herzlich eingeladen, schon vor Beginn der Aktionstage auf dem Klimacamp zu sein. Hier bekommt ihr mehr Infos zum Camp: https://www.klimacamp-leipzigerland.de/

2. Warum Ziviler Ungehorsam?
Ziviler Ungehorsam ist das bewusste Überschreiten eines Gesetzes, um auf ein Unrecht aufmerksam zu machen oder es zu unterbrechen/verhindern. Wir haben uns ganz bewusst für diese Aktionsform entschieden, weil wir sie an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt für zielführend halten. Ziviler Ungehorsam hat für uns einige Stärken:

Ziviler Ungehorsam kann als politischer Hebel genutzt werden. Das gilt vor allem dann, wenn zuvor alle legalen politischen Maßnahmen keine Früchte getragen haben.

Es kann klar gemacht werden, dass das Thema für die jeweiligen Aktivist_innen so wichtig ist, dass es ihrer Meinung nach diesen Regelverstoß nicht nur legitimiert, sondern häufig sogar erfordert.

Viele tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen des letzten Jahrhunderts hätten ohne Zivilen Ungehorsam wohl nie stattgefunden. Wir berufen uns in unserem Handeln auf Erfolge aus der Vergangenheit.

Wir sind der Meinung: Wenn es um Braunkohle und unser Klima geht, wollen wir nicht länger nur fordern und appellieren, sondern direkt und gewaltfrei in das Unrecht eingreifen!
Auf unserer Website findet ihr einen ausführlichen Text zum Thema Ziviler Ungehorsam: https://kohleersetzen.noblogs.org/hintergrund/ziviler-ungehorsam-was-und-warum/

3. AGs bei Kohle erSetzen!
Damit ihr einen Einblick in unsere Arbeitsweise bekommt, wollen wir euch hier kurz die Arbeitsgruppen vorstellen, die an der Vorbereitung von Kohle erSetzen! mitwirken:

MOBILISIERUNG: Die Mobi-AG hat zum Ziel, dass am Ende möglichst viele Menschen zur Aktion kommen. Dafür gestalten und drucken wir Mobi-Material, organisieren Info-Veranstaltungen, bespielen Social Media und schreiben zum Beispiel diesen Newsletter.

FINANZEN: Obwohl unsere Aktion vor allem auf Solidarität und gemeinsamem Handeln basiert, brauchen wir leider auch eine Menge Geld für die Durchführung einer so großen Aktion. Darum kümmert sich die Finanz-AG.

SCOUTING: Die Scouting-AG ist dafür verantwortlich, dass wir am Ende einen Aktionsort haben, an dem wir effektiv stören können und bei dem trotzdem unsere angestrebte Niedrigschwelligkeit gegeben ist. Außerdem kümmert sich die Scouting-AG darum, dass alle Aktivist_innen zur Blockade finden.

PRESSE: Die Presse-AG ist dafür zuständig, dass unsere Aktion auch Platz in den Medien findet. Dafür schreiben wir Pressemitteilungen, stellen Pressesprecher_innen für die Aktion und koordinieren uns mit anderen Gruppen.

WEBSITE: In der Website-AG wird dafür gesorgt, dass diese aktuell ist und alle wichtigen Infos für euch gesammelt bereit stellt.

RECHTLICHES: Eine wichtige Frage in jedem Schritt der Aktion ist die rechtliche Lage. Auch darum kümmert sich eine eigene AG, damit wir euch die notwendigen Infos und Anlaufstellen nennen können.

4. Unsere Website
Wie ihr vielleicht schon beobachtet habt: Auf unserer Website tut sich etwas! Ihr findet sie unter diesem Link: https://kohleersetzen.noblogs.org/
Zwar ist sie noch lange nicht fertig (wir aktualisieren sie und arbeiten weiter an der Übersetzung ins Englische), aber ihr könnt euch dort trotzdem gerne schon mal umschauen. In den kommenden Monaten wird dies der Ort sein, an dem hoffentlich all eure Fragen beantwortet werden.
Falls mal etwas nicht funktioniert oder euch eine wichtige Information auf der Website fehlt, schreibt uns gerne: info@kohle-ersetzen.de

5. Einladung zum Vorbereitungstreffen
Vom 15.-17. Juni findet unser nächstes Vorbereitungstreffen in Lüneburg statt. Auch dieses Mal ist das Treffen wieder offen für neue Menschen, die Lust haben, noch in den Planungsprozess einzusteigen. In unserer Vorbereitungsgruppe gibt es viele verschiedene Aufgaben und AGs (siehe oben), so dass sich alle Menschen mit ihren Interessen und Fähigkeiten einbringen können. Uns ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen Teil der Vorbereitung werden, damit die Aktion auf festen Beinen steht. Deswegen seid ihr herzlich eingeladen, zum Planungstreffen nach Lüneburg zu kommen, uns kennenzulernen und vielleicht sogar schon einige Aufgaben zu übernehmen!
Das Treffen wird am Freitagabend gegen 18 Uhr beginnen und am Sonntagmittag gegen 14 Uhr zuende sein.
Für mehr Informationen und um euch fürs Treffen anzumelden, meldet euch bitte bei info@kohle-ersetzen.de

6. Was ihr jetzt schon tun könnt
Nicht erst in der Aktion könnt ihr aktiv werden, auch jetzt könnt ihr euch schon beteiligen:

Ladet eure Freund_innen ein, diesen Newsletter zu abonnieren: https://kohleersetzen.noblogs.org/mitmachen/

Bestellt Mobi-Material (Flyer, Aufkleber, Plakate) auf unserer Website und verteilt es zuhause: https://kohleersetzen.noblogs.org/mobimaterial/materialbestellung-flyer-und-sticker/

Besucht uns bei Facebook https://www.facebook.com/kohleersetzen/ und Twitter https://twitter.com/Kohle_erSetzen

Kommt zu unserem nächsten Vorbereitungstreffen vom 15-17. Juni in Lüneburg: https://www.facebook.com/events/2081535762089152/

Bis bald!
Menschen von Kohle erSetzen!

PM: Tagebau Garzweiler durch Blockaden umzingelt

Pressemitteilung
Erkelenz, 24.08.2019

Tagebau Garzweiler durch Blockaden umzingelt

Aktionsgruppe „Kohle erSetzen!“ fordert: Sofort raus aus der Kohle!

Seit 11:40 Uhr wird der Braunkohletagebau Garzweiler II blockiert. Rund 150 Personen beteiligen sich an der Aktion „Kohle erSetzen!“. Mit bunten Bannern und gelben Xen als Zeichen des Widerstands versperren sie mit ihren Körpern die Zufahrten zum Tagebau. Die Aktivist_innen setzen sich dem Schichtwechsel in den Weg und stören so den reibungslosen Betriebsablauf der Braunkohleindustrie. Der Personal- und Lieferverkehr des Tagebaus ist bis auf Weiteres unterbrochen, die kraftvolle Sitzblockade soll auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden.
Im erneuten Hitzesommer fordern die Blockierenden einen Kohleausstieg, der es ermöglicht, die 1,5-Grad-Grenze nicht zu überschreiten. „Das Klima kennt weder Kompromisse noch Sommerpausen! Die bisherigen politischen Maßnahmen sind angesichts der schon jetzt spürbaren, katastrophalen Auswirkungen der Klimakrise absolut unzureichend,“ begründet Pressesprecherin Mira Jäger die Aktion. Es wird nicht nur die Wende zu 100% Erneuerbaren Energien gefordert, sondern vor allem auch eine drastische Senkung des Energieverbrauches gerade in reichen Ländern wie Deutschland. „Wir stehen vor einem gesamtgesellschaftlichen Megaprojekt, das fahrlässig und von einigen Akteur_innen auch vorsätzlich verschleppt wird,“ so Jäger weiter. „Die Klimakrise lässt ganze Ökosysteme kollabieren und bedroht das Überleben von Millionen Menschen. Wenn wir jetzt nicht endlich handeln, ist der Zusammenbruch ganzer Gesellschaften aufgrund der zerstörerischen Auswirkungen unseres verschwenderischen Lebensstils zu befürchten“.
Das rheinische Braunkohlerevier ist die größte CO2-Quelle in Europa. RWE treibt dort trotz absehbarem Kohleausstieg die Umsiedlung von sechs Dörfern und weiteren Höfen voran, die dem Kohle-Abbau weichen sollen. „Es dürfen hier und weltweit keine Dörfer und Wälder mehr abgebaggert werden für dreckige Energieträger und den Profit einzelner Konzerne,“ betont die Pressesprecherin Clara Tempel. „Es braucht einen Stopp aller bergbauvorbereitenden Maßnahmen. Die gelben Xe in der Aktion sind dabei ein Zeichen unserer Solidarität mit dem lokalen Widerstand.“ Außerdem wird deutlich gemacht, dass einfache Appelle schon lange nicht mehr ausreichen. So verweist Clara Tempel auf die größer werdende Bewegung: „Wir überschreiten mit Aktionen Zivilen Ungehorsams bewusst die Regeln eines Gesellschaftssystems, das unfähig ist, die Klimakrise einzudämmen. Damit wollen wir den notwendigen Druck für eine klimagerechte Gesellschaftstransformation erreichen. Immer mehr Menschen widersetzen sich als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung auf ihre Art dem bestehenden klima-ungerechten System.“
Die Aktionsgruppe setzt sich seit 2017 durch vielfältige Aktionen des zivilen Ungehorsams für das Ende der Kohleverstromung ein. Auch die erste Aktion von Kohle erSetzen! fand im Sommer 2017 in der Nähe des Tagebaus Garzweiler am Kraftwerk Neurath statt. In diesem Jahr wurde bereits der Bau der künftigen ‚Grubenrandstraße‘ L354n zwischen Wanlo und Kaulhausen blockiert. Die Aktion im Frühjahr fand gemeinsam mit dem Bündnis von Tagebau-Betroffenen „Alle Dörfer bleiben!“ statt. In der Woche vor der Aktion war Kohle erSetzen! zu Gast auf dem Klimacamp im Rheinland. Dort standen nicht nur Forderungen an Konzerne und Politik im Mittelpunkt, sondern auch die Frage wie der gesellschaftliche Wandel praktisch gelebt werden kann.
Sie erreichen die Pressesprecher*innen von Kohle erSetzen! für Rückfragen, Interviews und Absprachen unter:
Clara Tempel: 0157 / 75119947
Mira Jäger: 0157 / 87977480
#kohleersetzen

#by2020weriseup

Bericht: Tagebau Garzweiler erfolgreich blockiert und Kohlebahn für mehrere Stunden gestoppt!

10 Jahre Klimacamp im Rheinland und das dritte Jahr Kohle erSetzen! – das passte diesen August sehr gut zusammen!

Nach Monaten der Vorbereitung war es im August 2019 dann endlich so weit: Das Klimacamp im Rheinland feierte seinen zehnten Geburtstag und hatte sich, um diesen angemessen zu begehen, einen bunten Aktionsblumenstrauß gewünscht. Diesem Wunsch kamen wir mit dem Beitrag unserer Sommeraktion 2019 doch allzu gerne nach 🙂

Nachdem während der ersten Hälfte des Klimacamps beim Erkelenzer Laheypark die letzten Vorbereitungen getroffen worden waren, ging es donnerstags für die Aktivist*innen mit der Aktionsvorbereitung los. Unter anderem standen Aktionsplena, Bezugsgruppenfindungen und Aktionstrainings, letztere teilweise von großem Medieninteresse begleitet, auf dem Programm.

Am Samstag, den 24. August 2019, war es dann endlich so weit: Nacheinander machten sich ca. 150 entschlossene Aktivist*innen in fünf Fingern auf den Weg. Ziel waren die Zufahrten des Tagebaus Garzweiler II, insbesondere die im Osten der Grube. Denn dort unter in der Grube befindet sich der wichtigste Punkt für den Schichtwechsel des Tagebaus mit den riesigen Mitarbeiter*innenparkplätzen, an denen die Beschäftigten von ihren privaten PKW in die Trucks von RWE umsteigen. Den Schichtwechsel zur Mittagszeit wollten wir blockieren – und das haben wir gemacht!

Also setzten sich vier der fünf Finger in Busse (gelb, blau, grün) und Züge (rot) und bewegten sich auf teils verschlungenen Wegen Richtung Frimmersdorf und Gustorf. Teilweise wurde dies von der Polizei bemerkt – es gab aber auch Finger, denen es mit ihrem Verwirrspiel gelang, sich gänzlich unterhalb des Polizeiradars zu bewegen.

Parallel machte sich der pinke Finger, dessen Ziel am Westrand der Grube lag, zu Fuß vom Camp aus auf den Weg. Auch diesem Finger gelang es größtenteils, sich ohne größere polizeiliche Aufmerksamkeit fortzubewegen. Das hatte sicherlich auch mit der Demonstration der Kritischen Mediziner*innen zu tun, die parallel zu unserer Aktion durch die bedrohten Dörfer Berverath, Kuckum und Keyenberg zum Tagebau-Aussichtspunkt Hochneukirch führte und, wie uns berichtet wurde, enorme Aufmerksamkeit von der Polizei erfuhr – an dieser Stelle Danke für die Beschäftigungstherapie!

Es lag aber sicherlich auch an der Tarnung des Fingers als selbstorganisierte Bildungswandergruppe. Immer wieder machte der Finger Halt und ließ sich von seinem selbstverständlich allwissenden Tourguide Interessantes beispielsweise zum geretteten Dorf Holzweiler erzählen. Beim mittlerweile fast vollständig zerstörten Immerath ergaben sich während einer längeren Pause am ehemaligen Friedhof dann sogar spontan organisierte Dorfspaziergänge und Diskussionsrunden – so sieht hierarchiearme Wissensweitergabe aus! Natürlich wurde die Polizei doch auf die rastende Gruppe aufmerksam, konnte aber keine Gründe finden, uns von unserem Weg abzuhalten.

Und während Pink so weitestgehend unbehelligt sein Ziel an der Tagebauzufahrt am Tagebau-Aussichtspunkt Skywalk bei Jackerath erreichte, kamen an den strategisch wichtigen östlichen Zufahrten auch Rot, Grün und Blau an ihr Ziel. Der gelbe Finger wurde leider beim Aussteigen aus dem Bus sofort von der Polizei gekesselt und so am Erreichen seines Ziels gehindert, dafür hatte Blau dann umso leichteres Spiel.

Und so gelang es uns dennoch, den Schichtwechsel und damit den Betriebsablauf gehörig durcheinander zu bringen! Mit den Ostzugängen und der Zulieferzufahrt am Skywalk im Westen waren die wichtigsten Zufahrten zum Tagebau Garzweiler II blockiert und je nach Blockadepunkt stauten sich wahlweise PKWs oder LKWs…

Über mehrere Stunden nahmen wir so mit bunten Bannern und gelben Xen in Solidarität mit den widerständigen Bewohner*innen der vom Tagebau bedrohten Dörfer den Raum ein, um ganz klar zu zeigen: Wir lassen das Unrecht der Braunkohleförderung nicht einfach so geschehen. Wir setzen uns dem entschlossen entgegen und verhindern, dass es weiterhin ungestört vorangetrieben werden kann.

Wie erfolgreich dies war, zeigte sich insbesondere bei Rot. Nach der Zugfahrt quer durchs Revier saßen die Aktivist*innen zwar, wie alle anderen auch, auf einer öffentlich zugänglichen Straße – die allerdings direkt neben der Nord-Süd-Bahn entlangführt, welche die Kohle aus dem Tagebau zu den Kraftwerken transportiert. Und spätestens als dann die Polizei vor Ort war, wurde eine derartige Menschenansammlung in unmittelbarer Nähe den Verantwortlichen dann wohl doch zu heikel… Resultat: Über vier Stunden lang konnte keine Kohlebahn die Strecke passieren! Ein Schelm, wer denkt, das wäre so geplant gewesen.

Auch an den übrigen Blockadepunkten wurde recht bald ein beachtliches Polizeiaufgebot zusammengezogen. Während die Kommunikation und die eigentliche Räumung größtenteils ohne größere Zwischenfälle ablief, wurden wir doch an vielen Stellen daran erinnert, dass die Polizei dazu da ist, uns das Leben zu erschweren und so das ungerechte System der Braunkohleverstromung zu stützen. Von mangelnder polizeiinterner Kommunikation über Verweigerung der Anlieferung von Trinkwasser für Aktivist*innen, die bei hochsommerlichen Temperaturen über Stunden auf der Straße saßen, bis hin zu klar höheren Repressionen gegenüber unseren Pressesprecher*innen zeigte sich erneut, dass die Polizei immer wieder systematisch versucht, Menschen, die für nichts weniger als die Zukunft unserer Lebensgrundlagen kämpfen, genau davon abzuschrecken.

Der pinke Finger wurde nach Räumung größtenteils von der Polizei nach Aachen in die GeSa (Gefangenensammelstelle) gebracht. Dort war die Stimmung trotz Repressionen lange gut und alle Aktivist*innen kamen, wie geplant größtenteils ohne Personalienangabe, bis Mitternacht wieder frei. Aber bis dahin war es u.a. zu sexistischen Kommentaren, stundenlanger Einzelhaft und Repressionen gegen die legale Mahnwache vor dem Polizeipräsidium gekommen. Am Ende bleibt also leider wieder der Eindruck: Einige Polizist*innen begehen immer wieder ganz bewusst klare Rechtsbrüche – und die meisten Kolleg*innen schauen schweigend weg. Zivilcourage sieht anders aus – und so werden wir auch weiter auf die Straße gehen und unser Recht auf eine lebenswerte Zukunft und eine solidarische Gesellschaft mit einem guten Leben für Alle einfordern.

Nachdem auch die Blockaden im Osten, größtenteils ohne Transport in die GeSa, geräumt worden waren, sammelten sich dort viele Aktivist*innen der dortigen Finger und zogen, begleitet vom Lautsprecherwagen der KritMed-Demo, in einer bunten und fröhlichen Demonstration an den Kohleförderbändern entlang. Diese bildete einen würdigen Abschluss für einen fantastischen Tag!

Danke an alle Aktivist*innen und Unterstützer*innen, die diesen riesigen Erfolg möglich gemacht haben!

Lasst uns die Gruben stillegen, die Kohlemeiler vom Netz nehmen und der Zerstörung von Dörfern und Klima ein Ende bereiten.

PM: Erneut Sitzblockade im rheinischen Braunkohlerevier angekündigt

Pressemitteilung

Erkelenz, 14.08.2019

Erneut Sitzblockade im rheinischen Braunkohlerevier angekündigt

Aktionsgruppe „Kohle erSetzen!“ ruft zu großer Aktion Zivilen Ungehorsams am 22.-25. August auf

 

Am letzten Augustwochenende werden zum Abschluss des Klimacamps im Rheinland hunderte Menschen in der Aktion „Kohle erSetzen!“ Braunkohleinfrastruktur blockieren. Mit der Aktion Zivilen Ungehorsams fordern sie, dass der Kohleausstieg in rasantem Tempo in nur wenigen Jahren erfolgen muss. An der Sitzblockade werden Schüler*innen, von der Umsiedlung bedrohte Dorfbewohner*innen, Klima-Aktivist*innen und Energiewende-Veteran*innen teilnehmen. Von Jung bis Alt widersetzen sich damit immer mehr Menschen dem zerstörerischen Braunkohleabbau. „PM: Erneut Sitzblockade im rheinischen Braunkohlerevier angekündigt“ weiterlesen