PM: Kohlekonflikt im Rheinland entbrennt von Neuem: Sitzblockade schützt Dörfer vor RWE

Keyenberg, 22.07.2020. Aktuell blockieren rund 60 Menschen unter dem Motto „Keinen Meter der Kohle“ die Abrissarbeiten vor den bedrohten Dörfern am Tagebau Garzweiler II. Auch direkt Betroffene aus den Dörfern gingen den Schritt zum Zivilen Ungehorsam. Seit Montag wird von RWE der letzte Schutzwall vor den insgesamt sechs Dörfern abgerissen: die Landstraße L277, die Keyenberg und Lützerath als Lebensader verbindet. Das Bündnis „Keinen Meter der Kohle“ fordert von der Landesregierung, die Zerstörungen durch den Tagebau sofort zu stoppen.

Viele der Protestierenden fühlen sich stark an die Räumung des Hambacher Waldes im Herbst 2018 erinnert. „RWE und der NRW-Landesregierung entfachen erneut den Kohlekonflikt. Es ist davon auszugehen, dass sich die Auseinandersetzung um die bedrohten Dörfer in den nächsten Monaten stark zuspitzen wird. Denn RWE und die (Landes-)Regierung ignorieren weiterhin völlig die Klimakrise. Diese Straße ist die 1,5-Grad-Grenze in Asphalt“, verdeutlicht Clara Tempel vom Jungen Netzwerk für politische Aktionen (JunepA) die Dramatik der Lage. Im Kohleverlängerungsgesetz ist weiterhin vorgesehen, den Tagebau Garzweiler in den nächsten 19 Jahren vollständig auszukohlen. „Das ist ein Verbrechen am Völkerrecht des Pariser Klimavertrags“, ergänzt Tempel. Denn unter den bedrohten Dörfern am Tagebau Garzweiler liegen gigantische 600 Millionen Tonnen der klimaschädlichen Braunkohle. Würde diese genutzt wie von RWE geplant, wären die Pariser Klimaziele für Deutschland unerreichbar.

„Das Kohleverlängerungsgesetz ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die für eine gerechte Zukunft in ihren bedrohten Dörfern und weltweit eintreten“, macht Mira Jäger von Kohle erSetzen! deutlich. Wenn die Straße vollständig abgerissen ist, liegen die sechs Dörfer offen und schutzlos vor den riesigen Kohlebaggern. „Dieser Zerstörung von Zuhause und der Zwangsumsiedlung der hier lebenden 1500 Menschen stellen wir uns entschieden entgegen“, ergänzt Jäger. „Wir werden heute Zeuge von hemmungslosem Regierungsversagen angesichts der dramatischen Klimakrise, die hunderte Millionen Menschenleben bedroht. Daher sehen wir uns dazu gezwungen, mittels zivilem Ungehorsam in dieses Unrecht einzugreifen. Gegen die schleichende Klimakatastrophe muss genauso konsequent gehandelt werden wie in der Coronakrise“.

PM: Tagebau Garzweiler durch Blockaden umzingelt

Pressemitteilung
Erkelenz, 24.08.2019

Tagebau Garzweiler durch Blockaden umzingelt

Aktionsgruppe „Kohle erSetzen!“ fordert: Sofort raus aus der Kohle!

Seit 11:40 Uhr wird der Braunkohletagebau Garzweiler II blockiert. Rund 150 Personen beteiligen sich an der Aktion „Kohle erSetzen!“. Mit bunten Bannern und gelben Xen als Zeichen des Widerstands versperren sie mit ihren Körpern die Zufahrten zum Tagebau. Die Aktivist_innen setzen sich dem Schichtwechsel in den Weg und stören so den reibungslosen Betriebsablauf der Braunkohleindustrie. Der Personal- und Lieferverkehr des Tagebaus ist bis auf Weiteres unterbrochen, die kraftvolle Sitzblockade soll auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden.
Im erneuten Hitzesommer fordern die Blockierenden einen Kohleausstieg, der es ermöglicht, die 1,5-Grad-Grenze nicht zu überschreiten. „Das Klima kennt weder Kompromisse noch Sommerpausen! Die bisherigen politischen Maßnahmen sind angesichts der schon jetzt spürbaren, katastrophalen Auswirkungen der Klimakrise absolut unzureichend,“ begründet Pressesprecherin Mira Jäger die Aktion. Es wird nicht nur die Wende zu 100% Erneuerbaren Energien gefordert, sondern vor allem auch eine drastische Senkung des Energieverbrauches gerade in reichen Ländern wie Deutschland. „Wir stehen vor einem gesamtgesellschaftlichen Megaprojekt, das fahrlässig und von einigen Akteur_innen auch vorsätzlich verschleppt wird,“ so Jäger weiter. „Die Klimakrise lässt ganze Ökosysteme kollabieren und bedroht das Überleben von Millionen Menschen. Wenn wir jetzt nicht endlich handeln, ist der Zusammenbruch ganzer Gesellschaften aufgrund der zerstörerischen Auswirkungen unseres verschwenderischen Lebensstils zu befürchten“.
Das rheinische Braunkohlerevier ist die größte CO2-Quelle in Europa. RWE treibt dort trotz absehbarem Kohleausstieg die Umsiedlung von sechs Dörfern und weiteren Höfen voran, die dem Kohle-Abbau weichen sollen. „Es dürfen hier und weltweit keine Dörfer und Wälder mehr abgebaggert werden für dreckige Energieträger und den Profit einzelner Konzerne,“ betont die Pressesprecherin Clara Tempel. „Es braucht einen Stopp aller bergbauvorbereitenden Maßnahmen. Die gelben Xe in der Aktion sind dabei ein Zeichen unserer Solidarität mit dem lokalen Widerstand.“ Außerdem wird deutlich gemacht, dass einfache Appelle schon lange nicht mehr ausreichen. So verweist Clara Tempel auf die größer werdende Bewegung: „Wir überschreiten mit Aktionen Zivilen Ungehorsams bewusst die Regeln eines Gesellschaftssystems, das unfähig ist, die Klimakrise einzudämmen. Damit wollen wir den notwendigen Druck für eine klimagerechte Gesellschaftstransformation erreichen. Immer mehr Menschen widersetzen sich als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung auf ihre Art dem bestehenden klima-ungerechten System.“
Die Aktionsgruppe setzt sich seit 2017 durch vielfältige Aktionen des zivilen Ungehorsams für das Ende der Kohleverstromung ein. Auch die erste Aktion von Kohle erSetzen! fand im Sommer 2017 in der Nähe des Tagebaus Garzweiler am Kraftwerk Neurath statt. In diesem Jahr wurde bereits der Bau der künftigen ‚Grubenrandstraße‘ L354n zwischen Wanlo und Kaulhausen blockiert. Die Aktion im Frühjahr fand gemeinsam mit dem Bündnis von Tagebau-Betroffenen „Alle Dörfer bleiben!“ statt. In der Woche vor der Aktion war Kohle erSetzen! zu Gast auf dem Klimacamp im Rheinland. Dort standen nicht nur Forderungen an Konzerne und Politik im Mittelpunkt, sondern auch die Frage wie der gesellschaftliche Wandel praktisch gelebt werden kann.
Sie erreichen die Pressesprecher*innen von Kohle erSetzen! für Rückfragen, Interviews und Absprachen unter:
Clara Tempel: 0157 / 75119947
Mira Jäger: 0157 / 87977480
#kohleersetzen

#by2020weriseup

PM: Erneut Sitzblockade im rheinischen Braunkohlerevier angekündigt

Pressemitteilung

Erkelenz, 14.08.2019

Erneut Sitzblockade im rheinischen Braunkohlerevier angekündigt

Aktionsgruppe „Kohle erSetzen!“ ruft zu großer Aktion Zivilen Ungehorsams am 22.-25. August auf

 

Am letzten Augustwochenende werden zum Abschluss des Klimacamps im Rheinland hunderte Menschen in der Aktion „Kohle erSetzen!“ Braunkohleinfrastruktur blockieren. Mit der Aktion Zivilen Ungehorsams fordern sie, dass der Kohleausstieg in rasantem Tempo in nur wenigen Jahren erfolgen muss. An der Sitzblockade werden Schüler*innen, von der Umsiedlung bedrohte Dorfbewohner*innen, Klima-Aktivist*innen und Energiewende-Veteran*innen teilnehmen. Von Jung bis Alt widersetzen sich damit immer mehr Menschen dem zerstörerischen Braunkohleabbau. „PM: Erneut Sitzblockade im rheinischen Braunkohlerevier angekündigt“ weiterlesen

PM: Radeln für Klimagerechtigkeit – Protest-Fahrradtour startet am Freitag in Lüneburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

unter dem Motto „#reCycleRhineland – Klimagerechtigkeit erfahren“ startet am 19. Juli in Lüneburg eine Protestfahrradtour der Aktionsgruppe „Kohle erSetzen!“. Die Fahrradtour hat das Rheinische Braunkohlerevier zum Ziel, das Mitte August nach einer Strecke von gut 800 km erreicht wird. Dort wird Kohle erSetzen! zu Gast auf dem Klimacamp im Rheinland sein und ruft für den 22.-25. August zu einer Blockade der Braunkohleinfrastruktur auf. Im Rahmen der Fahrradtour werden Infoveranstaltungen und verschiedene Aktionen zum Thema Klimagerechtigkeit in mehr als 20 Städten organisiert. Dabei sind alle Menschen herzlich Willkommen, die Fahrradtour auf unterschiedlichen Etappen zu begleiten. Die Pressesprecherin von Kohle erSetzen!, Clara Tempel, betont: „Mit der Fahrradtour wollen wir uns auf den Weg in eine klimagerechte Zukunft machen. Wir informieren Menschen über unsere Aktion Zivilen Ungehorsams und laden sie ein, bei der Sitzblockade mitzumachen, während wir in die Pedale treten für einen schnelleren Kohleausstieg.“

Zum Auftakt der Fahrradtour findet in Lüneburg eine sogenannte „Critical Mass“ (eine Fahrraddemo) statt, die am 19.7. um 11 Uhr am Clamartpark beginnt. Sie sind herzlich eingeladen vorbeizuschauen und von der Veranstaltung zu berichten. 

Mit freundlichen Grüßen,

Clara Tempel und Mira Jäger

(Pressesprecherinnen Kohle erSetzen!)

Kontakt:
Infotelefonnummer für die Fahrradtour: 0163 / 87 17 238

„PM: Radeln für Klimagerechtigkeit – Protest-Fahrradtour startet am Freitag in Lüneburg“ weiterlesen

PM: Straßenbau bei Dörfern am Tagebau Garzweiler blockiert!

„Stoppt diese Kohlestraße!“
Straßenbau am Tagebau Garzweiler blockiert

Erkelenz. Seit 8:45 Uhr blockieren rund 50 Aktive unter dem Motto „Keinen
Meter der Kohle“ den Bau der künftigen ‚Grubenrandstraße‘ L354n zwischen
Wanlo und Kaulhausen. Das Bündnis von Tagebau-Betroffenen „Alle Dörfer
bleiben! Rheinland“ sowie die Aktionsgruppe „Kohle erSetzen!“ hatten
dazu aufgerufen, sich den Bauarbeiten in den Weg zu setzen. Als Zeichen
des Widerstands haben sie gelbe Holzkreuze auf aufgeschütteten Erdwällen
platziert und Bäume auf der gerodeten Flächegepflanzt. Die Blockierenden
fordern den Erhalt aller Dörfer in den Braunkohlerevieren und die
sofortige Einleitung eines konsequenten Kohleausstiegs.

„Mit dem Bau der zukünftigen ‚Grubenrandstraße‘ schafft RWE weiter
Fakten und erhöht damit den Druck auf uns Bewohner*innen – mit dem
einzigen Ziel, unsere Dörfer doch noch abzubaggern.“, so David Dresen
aus dem bedrohten Kuckum. „Bei einem konsequenten Kohleausstieg wird
sich der Tagebau notwendigerweise verkleinern. Die neue Grubenrandstraße
braucht es deshalb nicht.“

„Die Weiterführung des Tagebaus heizt die Klimakrise weiter an. Das
gefährdet weltweit und auch in Deutschland die Lebensgrundlage von
Menschen. Dieses unverantwortliche Vorgehen untergräbt Menschenrechte.
Deswegen setzen wir uns mit unseren Körpern dem Unrecht des Straßenbaus
und der Klimakrise entgegen“, so Mira Jäger, Pressesprecherin von „Kohle
erSetzen!“.

„Wir haben Unterschriften gesammelt, demonstriert und den Dialog mit der
Landesregierung gesucht. Wir haben auf die Kohlekommission gehofft und
wurden bitter enttäuscht. Weil unsere Appelle nicht gehört wurden,
bleibt uns nichts anderes übrig, als jetzt einen Schritt weiter zu
gehen.“, so David Dresen. „Wir laden die Menschen aus der Region ein,
sich uns anzuschließen!“

Nach der Straßenblockade ist für den 22. Juni ein großer Aktionstag im
Rheinischen Revier geplant, zu dem Alle Dörfer bleiben zusammen mit
Fridays for Future, Campact, Greenpeace, BUND und den Naturfreunden
aufruft. Zudem wird es im Rahmen des Klimacamps im Rheinland vom 22.-25.
August eine weitere Aktion zivilen Ungehorsams von „Kohle erSetzen!“ geben.

Die Aktionsgruppe „Kohle erSetzen!“ setzt sich seit 2017 durch
vielfältige Aktionen des zivilen Ungehorsams für das Ende der
Kohleverstromung als Beitrag zu globaler Klimagerechtigkeit ein. „Alle
Dörfer Bleiben“ ist eine bundesweite Initiative, in der sich Betroffene
aller Braunkohle-Regionen und Aktive aus der Klimagerechtigkeitsbewegung
gemeinsam gegen Zwangsumsiedlung und Klimazerstörung einsetzen. Die
Rheinische Gruppe des Bündnisses hat sich im Herbst 2018 gegründet.

PM: Bedrohte Dörfer: Sitzblockade am Tagebau Garzweiler angekündigt

RWE missachtet Kohleausstieg mit Baubeginn von neuer Grubenrandstraße

Erkelenz, 21.05.2019. Die Aktionsgruppe „Kohle erSetzen!“ und das Bündnis „Alle Dörfer bleiben“ rufen zu einer Sitzblockade gegen den gestern begonnenen Bau der Landstraße L354n zwischen Wanlo und Kuckum auf. Die Straße wird nur benötigt, wenn weitere Dörfer für die darunter liegende Braunkohle zerstört werden. Unter dem Motto „Keinen Meter der Kohle“ wollen sich deshalb ab Montag den 27. Mai Anwohnende gemeinsam mit Aktiven aus der Klimagerechtigkeitsbewegung den Bauarbeiten in den Weg setzen.

„RWE offenbart mit diesem Straßenbau seine Ignoranz gegenüber dem kommenden Kohleausstieg,“ stellt Mira Jäger, Pressesprecherin von Kohle erSetzen!, fest. „Es ist klar: alle Dörfer werden bleiben. Denn selbst mit dem völlig unzureichenden Ergebnis der Kohlekommission dürfen die Tagebaue kaum fortgeführt werden. Somit sind sowohl das Abbaggern der Dörfer als auch der neue Straßenbau absolut überflüssig.“ Dennoch wurde für die Bauarbeiten bereits ein Waldstück gerodet, mehrere Hektar fruchtbarer Ackerboden sollen geopfert werden.

„Um weiter Fakten zu schaffen und die Menschen in den Dörfern unter Druck zu setzen, baut RWE eine neue ‚Grubenrandstraße‘ weit hinter den Dörfern. Das ist Hohn für all jene, die fest entschlossen sind, in ihren Dörfer zu bleiben,“ so David Dresen aus dem bedrohten Kuckum. Sollte der Tagebau wie von RWE gewollt fortgesetzt werden, wird die neue Grubenrandstraße erst 2027 mit der Zerstörung Kuckums gebraucht. Die Genehmigung des Neubaus hat RWE bereits seit vier Jahren. Nach RWEs bisherigen Plänen würde es reichen, wenn erst 2025 mit dem Straßenbau begonnen würde. Die Anwohnenden vor Ort gehen daher davon aus, dass RWE jetzt schon baut, um sie unter Druck zu setzen und ihnen die Lebensqualität in ihren Dörfern zu nehmen. „Den Menschen hier gezielt das Leben zur Hölle zu machen, hat bei RWE System. Der Bau der Straße hebt die Provokationen auf eine neue Stufe“ so David Dresen. „Um unserer Forderung nach einem sofortigen Stopp aller bergbauvorbereitenden Maßnahmen Nachdruck zu verleihen, sehen wir uns daher gezwungen einen Schritt weiter zu gehen und rufen dazu auf, die Bauarbeiten zu blockieren.“

RWE gräbt derzeit eine Schneise durch Felder und Wald in der vollen Breite der zukünftigen Straße. Nach Abschluss dieser Arbeiten soll die Schneise auf mögliche alte Kampfmittel und archäologische Funde untersucht werden, im Anschluss soll dann direkt der Straßenbau beginnen.

In den letzten 100 Jahren sind allein in Deutschland fast 300 Orte für den Braunkohleabbau zerstört worden. Mittlerweile ist jedoch eine breite Unterstützung für einen schnellen Kohleausstieg entstanden, wie er auch wöchentlich von Zehntausenden beim Klimastreik „Fridays for Future“ gefordert wird. Dennoch treibt RWE im Rheinischen Revier die Umsiedlung von rund 1.500 Menschen weiter voran. Sechs Dörfer und weitere Höfe sind vom Tagebau Garzweiler II nach wie vor bedroht. Für den 22. Juni lädt Alle Dörfer bleiben deshalb zu einem großen Aktionstag ins Rheinische Revier ein, gemeinsam mit Fridays for Future, BUND, Greenpeace, Campact und den Naturfreunden. An diesem Tag werden auch die Aktiven von Ende Gelände an anderer Stelle zivilen Ungehorsam gegen den Kohle-Abbau leisten.

Mit seinem Geschäft zerstört RWE nicht nur Dorfgemeinschaften in Deutschland. Als Konzern mit dem größten Treibhausgasausstoß in Europa bedroht er besonders die Existenz von Menschen weltweit, die durch die Klimakrise ihre Lebensgrundlagen verlieren. Schon jetzt leiden diese Menschen unter immer stärkeren Dürren und Extremwetterereignissen, obwohl sie am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben.

______________________________________________________________________________________________________

### Kontakt und weitere Informationen

Mira Jäger, Kohle erSetzen!: 0157 / 87977480
David Dresen, Alle Dörfer bleiben: 0178 2334959

#kohlestrasse

www.kohle-ersetzen.de/
www.twitter.com/Kohle_erSetzen

http://alle-doerfer-bleiben.de/
www.twitter.com/AlleDoerfer

PM: Klimaschützer appellieren vor Gericht an das Gewissen

Grevenbroich, 20.09.18. Im August 2017 hatten 150 Klimaschutz-Aktivist*innen in der Aktion „Kohle erSetzen!“ die Zufahrten zum europaweit zweitgrößten Braunkohlekraftwerk in Neurath für mehrere Stunden blockiert. Heute Mittag wurden vor dem Amtsgericht Grevenbroich zwei von ihnen dafür zu einem Bußgeld von jeweils 100€ verurteilt. Die Beschuldigten appellieren nun an die Öffentlichkeit, selbst für den dringend nötigen Kohleausstieg und den sofortigen Räumungsstopp im Hambacher Wald einzutreten.

Im Grundgesetz ist der Staat dazu verpflichtet, die Lebensgrundlagen zu schützen. „Wenn sich der Staat mit der Verschleppung des Kohleausstiegs gegen seine eigene Verfassung stellt, werden wir zum Stolperstein“, so der Beschuldigte Falko Berkemeyer (48) im Gerichtssaal. „Klimaschutz und damit der Kohleausstieg dulden absolut keinen Aufschub“, stellt Josef Berghold (65) als zweiter Beschuldigter klar. „Es brennt mir unter den Nägeln, die Zerstörung des Klimas, der Landschaften und der Dörfer durch die Kohleindustrie nicht länger stillschweigend hinzunehmen“, fährt er fort. „Es gibt vieles, was wir jetzt tun können. Wichtig ist es, nicht ohnmächtig zuhause zu bleiben, sondern selbst aktiv zu werden.“ Dafür gibt es in den kommenden Wochen viele Möglichkeiten, jetzt den gesellschaftlichen Wandel einzufordern. Seit gestern besteht ein Bildungs- und Übernachtungscamp in Manheim im Osten des Hambacher Waldes. Täglich sind hunderte Menschen an der Mahnwache im Süden des Waldes, der vom Braunkohleabbau durch RWE bedroht ist. An jedem Sonntag finden tausende Menschen zu den sogenannten Waldspaziergängen des Naturpädagogen Michael Zobel protestierend in den Hambacher Wald. Für
den Samstag, 6. Oktober ist rund um den über 12.000 Jahre alten Wald eine Großdemo der Umweltverbände angekündigt.

„Wenn wir Aktionen des Zivilen Ungehorsams begehen und damit gewisse Gesetze brechen, tun wir dies nicht gegen, sondern zum Schutz unserer Gesellschaft“, ergänzt Falko Berkemeyer. „Wir katapultieren uns momentan trotz all der wissenschaftlichen Warnungen blind in eine Katastrophe hinein, welche die weltweiten Lebensgrundlagen bedroht. Die Frage, ob wir unsere Zukunft zerstören möchten oder nicht, gehört nicht in eine Kommission voller Energielobbyisten ausgelagert. Es ist eine Frage, auf die wir als Gesellschaft eigentlich nur eine einzige Antwort finden können.“ Zahlreiche Studien zeigen, dass ein heutiger Kohleausstieg
machbar ist.

Das Verfahren dreht sich um den Vorwurf der Teilnahme an einer aufgelösten Versammlung. Die Polizei gibt an, die Sitzblockade damals formal aufgelöst zu haben, während die Aktivist*innen auf den Zufahrten zum Kraftwerk sitzen blieben. In der Folge erhielten einige von ihnen
Bußgeldbescheide in Höhe von 200 bis 500 Euro, gegen die Einspruch eingelegt wurde.

Die Aktion fand im Zusammenhang mit dem Klimacamp und den Kohle-Aktionstagen im Rheinischen Braunkohlerevier vom 24. bis 29. August statt. Neben Kohle erSetzen! blockierte dort Ende Gelände die Kohlebahnen und einige der riesigen Tagebaubagger. Weitere Kleingruppen setzten sich im Rahmen der Unterstützungskampagne „Zucker im Tank“ für eine radikale Gesellschaftswende ein. Eine Menschenkette mit 3.500 Teilnehmer*innen zog eine Rote Linie für den Tagebau Hambach entlang der alten Autobahn A4. Die Aktionen erfuhren großes Medienecho und bereiteten so den Boden für die heutige Zuspitzung des Konfliktes rund um den Hambacher Wald.

Offener Brief an Kohlekonzern LEAG: Keine weiteren Menschenleben aufs Spiel setzen!

Soeben haben wir einen Offenen Brief an den Kohlekonzern LEAG veröffentlicht und zeitgleich an die Presse verschickt.

Am vergangenen Samstag haben rund 350 Menschen die Zufahrten des LEAG-Braunkohle­kraftwerks Lippendorf blockiert. Damit haben diese Klimaaktivist*innen deutlich gemacht, dass sie die weitere Anheizung des Klimawandels durch die Kohleverstromung nicht tolerieren. Stattdessen forderten sie die sofortige Einleitung des Kohleausstiegs ein. Daneben fanden verschiedene weitere Aktionen im Mitteldeutschen Braunkohlerevier statt.

Im Vorfeld hatten Sie zusammen mit der Tagebaubetreiberin MIBRAG keine Mühen gescheut, Ängste in der Region zu schüren und gewalttätige Eskalationen herbeizureden. Schützenhilfe leistete dabei gar ein CDU-Bundespolitiker, der in populistischer Manier meinte, vor „Öko­extremisten“ warnen zu müssen.

Während vonseiten der Aktivist*innen im Rahmen all dieser Aktionen wie angekündigt keinerlei Gewalt ausging, gefährden Sie und andere Kohlekonzerne Tag für Tag Menschenleben. Für den Tagebau Vereinigtes Schleenhain wird Menschen teilweise zum zweiten Mal ihr Lebensmittelpunkt durch Umsiedlung entrissen. Sie werden genötigt, ihre Häuser zu verlassen. Das stark gesundheitsschädliche Kraftwerk Lippendorf ist für über 2000 verlorene Lebensjahre aufgrund von Feinstaub-, Stickoxid- und Quecksilberemissionen verantwortlich – pro Jahr1. Vor allem aber heizt die Verstromung der Braunkohle als klimaschädlichstem Energieträger die in diesem Hitzesommer bereits deutlich spürbare Klimakrise weiter an. Jährlich werden laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk 21,5 Millionen Menschen2 nur aufgrund von Wetterextremen zumeist innerhalb ihres Landes vertrieben – Tendenz stark steigend. Die Weltgesundheitsorganisation geht schon heute von 250.000 Toten3 jährlich durch den Klimawandel aus, andere Forschungsergebnisse kommen auf bis zu fünf Millionen vorzeitig Gestorbene4. Diese indirekten, aber durch Ihr Geschäftsmodell fahrlässig verursachten Todesfälle sind Ihnen, der MIBRAG und den anderen Kohlekonzernen anzulasten. Die Landes- und Bundespolitik leistet Ihnen dabei Beihilfe. Sie alle tragen dazu bei, dass die Welt unumkehrbare Kipppunkte überschreitet und in eine verhängisvolle Klimakrise katapultiert wird.

Bevor Sie also beim Thema Gewalt mit dem Finger auf andere zeigen, müssen Sie sich der Gewalttaten Ihres Geschäftsmodells klar werden. Momentan begehen Sie tagtäglich Verrat an so grundlegenden Werten wie Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein. Ohne die Berücksichtigung dieser Werte können komplexe Gesellschaften nicht lange existieren.

Die Bereitschaft zur Gefährdung von Menschenleben durch die LEAG zeigte sich während des Aktionstags aber auch unmittelbar. Das Verhalten des von Ihnen beauftragten Sicherheits­dienstes stand in krassem Gegensatz zu den gewaltfreien und besonnenen Protesten. Die Security trat im Laufe des Aktionstags immer wieder aggressiv und einschüchternd auf. Deren Fahrzeuge begleiteten die Versammlungen und Mahnwachen, Insassen filmten rechtswidrig die Kohlegegner*innen. Beschäftigte des Sicherheitsdienstes verhinderten den ordentlichen Ablauf der vom Grundgesetz geschützten Versammlungen, indem sie Menschen fest­hielten und die Gruppen versuchten aufzuhalten.

Eine besonders bedrohliche Situation ergab sich um 15:42 Uhr in der Industriestraße, als sich eine Gruppe Aktivist*innen dem Tor der Gipsplattenfirma Siniat auf einer öffentlichen Straße näherte, um diese Ausweich-Zufahrt zu blockieren. Ein bereits zuvor durch aggressives Fahrverhalten aufgefallener Pick-Up der Security-Firma versuchte die Gruppe über die parallele Werk- und Oststraße zu überholen. An der Kreuzung unweit des Siniat-Tores kam das Auto mit hoher Geschwindigkeit auf die auf der Straße laufende Gruppe zugerast. Nur mit quietschenden Reifen konnte das Auto noch knapp um die Ecke biegen. Die Fahrerin nahm offensichtlich keine Rücksicht auf die laufenden Menschen neben und vor dem Auto. „Das war äußerst knapp!“, so einer der schockierten Aktivist*innen. „Wenn ich nicht zur Seite gesprungen wäre, hätte die Security mich umgefahren.“ Die Fahrerin des Wagens war im Anschluss nicht zu einem Gespräch über ihr rücksichtsloses Verhalten bereit.

Zum bedrohlichen Verhalten der Security und speziell zu der gefährlichen Situation in der Industriestraße erwarten wir eine Erklärung der LEAG sowie der Security und disziplinarische Maßnahmen. Ein privater Sicherheitsdienst, der autonom neben der Staatsgewalt agiert und dabei die Verletzung von Leib und Leben von Protestierenden in Kauf nimmt, ist nicht hinnehmbar. Es stellt sich die Frage: Wurden die Beschäftigten der LEAG sowie des Sicherheitsdienstes vor dem Einsatz ähnlich wie die Aktivist*innen in deeskalativem Verhalten geschult? Denn achtsames, respektvolles und gewaltfreies Verhalten, wie es von Ihnen und der MIBRAG angemahnt und von uns als zentraler Aspekt unseres Aktionskonsens gezeigt wurde, ist keine Einbahnstraße.

Wir fordern daher eine Erklärung von Ihnen, in der Sie sich klar von Gewalt und der Gefährdung von Menschenleben distanzieren.
Angesichts der zahlreichen Gefährdungen durch die Kohleverstromung muss dabei von Ihnen in Zusammenarbeit mit der MIBRAG auch ein Fahrplan für den Kohleausstieg im Mitteldeutschen Revier vorgelegt werden. Jedes weitere Beharren auf dem Status Quo gefährdet weitere Menschen­leben.

In Erwartung ihrer baldigen Stellungnahme verbleiben wir mit freundlichen Grüßen

Aktionsgruppe Kohle erSetzen!


Hintergründe

Die Braunkohle des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain ist besonders gesundheitsschädlich: hoher Quecksilber- und Schwefelgehalt. www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/greenpeace-studie-tod-aus-dem-schlot-s01652.pdf

Vertreibungen aufgrund von Wetterextremen im Klimawandel: www.unhcr.org/news/latest/2016/11/581f52dc4/frequently-asked-questions-climate-change-disaster-displacement.html

250.000 Tote durch den Klimawandel, WHO: www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/climate-change-and-health

5 Mio. Tote im Zusammenhang mit dem Klimawandel: www.mic.com/articles/21419/climate-change-kills-5-million-people-every-year#.vMIGr50KG

 

PM: Klimaschützer umzingeln Kraftwerk Lippendorf

https://www.flickr.com/photos/155335093@N08/43792378512/

Sitzblockade fordert: Sofort raus aus der Kohle!

Pödelwitz, 04.08.2018

Seit Samstag um 13 Uhr wird das Kohlekraftwerk Lippendorf südlich von Leipzig durch Klimaschützer_innen blockiert. Die rund 350 Aktivist_innen der Aktionsgruppe „Kohle erSetzen!“ versperren mit zahlreichen Bannern die Zufahrten des Braunkohlekraftwerks. Dessen klimaschädlicher Betrieb wird dabei kurz vor dem Schichtwechsel erheblich gestört. Die kraftvolle Sitzblockade soll auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden. Die Blockierenden forderndie sofortige Einleitung eines konsequenten Kohleausstiegs.

Diese vielen hundert Menschen setzen sich mit  ihren eigenen Körpern dem Unrecht der Klimakrise an einem seiner Entstehungsorte entgegen. „Wir
dürfen nicht auf die klimapolitisch erstarrte  Bundespolitik mit der Kohlekommission warten, denn diese bleibt hinter dem Nötigen meilenweit
zurück“, so Mira Jäger als Pressesprecherin der Aktion. „Das im Pariser Klimavertrag verbindlich verankerte 1,5-Grad-Ziel rückt weiter in die Ferne. Angesichts des Politikversagens mit dem  vernichtenden Verfehlen der 2020er-Klimaziele Deutschlands müssen wir selbst aktiv werden und
unsere Gesellschaft mit Zivilem Ungehorsam  wachrütteln.“ Eine Energieversorgung mit 100% Erneuerbaren Energien sei machbar, lediglich der politische Wille für eine schnelle Umsetzung fehle völlig.

Trotz des schnellen Ausbaus der Erneuerbaren Energien wird noch heute etwa ein Viertel des Stroms in Deutschland aus Braunkohle und damit dem klimaschädlichsten Energieträger erzeugt. Gleichzeitig wurden in den letzten zehn Jahren laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk jährlich 21,5 Millionen Menschen durch Wetterextreme zumeist innerhalb ihres Landes vertrieben. Extremwetterereignisse sind mittlerweile etwa doppelt so häufig eine der Fluchtursachen wie Krieg und Gewalt. „Hitzesommer wie dieser werden durch den Klimawandel immer häufiger und stärker“, ergänzt Pressesprecherin Mira Jäger. Statt sich in ewigen Absichtserklärungen zu verlieren, fordert die Aktionsgruppe daher, Klimagerechtigkeit endlich mit einer globalen Perspektive umzusetzen. Denn im Globalen Süden, wo die Menschen am stärksten vom Klimawandel betroffen sind, finden auch die heftigsten Kämpfe gegen klimaschädliche Umweltausbeutung statt.

Im Braunkohlerevier desLeipziger Südraumswerden für den Braunkohleabbau weiterhin hunderte Menschen umgesiedelt und Ortsgemeinschaften
zerrissen. Im 700 Jahre alten Dorf Pödelwitz sind trotz seinem Schutz durch das Heuersdorfgesetz und fehlender Genehmigung der dort geplanten
Tagebauerweiterung bereits 80% der Häuser von  der MIBRAG aufgekauft worden. „Wir solidarisieren uns mit den widerständigen Bewohner_innen und fordern keine weiteren Umsiedlungen für  Braunkohle – weder in Pödelwitz, noch anderswo“, so Clara Tempel von der Aktionsgruppe. Ein Moratorium für den Neubau von Kraftwerken und die Erweiterung von Tagebauplänen wäre nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes schon vor Jahren nötig gewesen.

Im Rahmen des Klimacamps Leipziger Land fanden in den letzten Tagen zahlreiche Workshops und Podien zur sozial-ökologischen Transformation statt. Als eine der Säulen des Klimacamp-Konzepts folgt nun der Aktionszeitraum mit zwei  Fahrraddemos, Kleingruppenaktionen und der Sitzblockade „Kohle erSetzen!“. Bislang gab es keine Aktion des Zivilen Ungehorsams in einer solchenGrößenordnung gegen den Kohleabbau bei
Leipzig. Siestellt einen Aufbruch für mehr  widerständige Aktionen im Mitteldeutschen Revier dar. DieAktionist dabei eingebettet in eine wachsende Klimagerechtigkeitsbewegungweltweit. In diesem Jahr finden acht Klimacamps und zahlreiche Aktionen des Zivilen Ungehorsams in
Europa statt. Ende Oktober sind rund um die Rodungssaison in der Waldbesetzung des  Hambacher Forst bei Köln auch wieder Aktionen des Bündnisses „Ende Gelände“ angekündigt.

—-
Hintergrund

Greenpeace (2017): Studie zu Klimawandel, Migration und Vertreibung
(Englisch).

UNHCR (UN-Flüchtlingshilfswerk): FAQ Climate Change and Disaster
Displacement (Englisch).

PM: Sitzblockade statt Hitzewelle

Coole Sitzblockade statt Hitzewelle+++++Kohle erSetzen! ruft zu Aktion Zivilen Ungehorsams vom 3. bis 5. August bei Leipzig auf

Pödelwitz, 27.07.2018. Während die aktuelle Hitzewelle im ganzen Land die Menschen lähmt und Landwirt*innen deshalb massive Ernteausfälle befürchten, werden Aktivist*innen gegen deren Ursache aktiv – den Klimawandel. Als Teil vielfältigen Protests ruft die Gruppe „Kohle erSetzen!“ vom 3.-5. August im Braunkohlerevier südlich von Leipzig zu einer Aktion Zivilen Ungehorsams auf. Sie kündigen an, mit einer Sitzblockade in die Betriebsabläufe der Kohlekonzerne MIBRAG und LEAG einzugreifen. Schon am morgigen Samstag, den 28.7. lädt der BUND Sachsen zusammen mit vielen anderen NGOs und Organisationen zu einer Demonstration unter dem Motto „Klima schützen-Kohle stoppen!“ ein. Die europäische Klimabewegung wächst, denn viele Menschen wollen die Verschleppung des Kohleausstiegs nicht weiter hinnehmen, der angesichts der in immer weitere Ferne rückenden Pariser Klimaziele dringend notwendig ist.

Schon heute verlieren Menschen durch klimabedingte Dürren, Hunger oder Extremwetterereignisse ihre Lebensgrundlage. Für die erste Hälfte dieses Jahrhunderts geht die Weltgesundheitsorganisation von jährlich etwa 250.000 zusätzlichen Toten durch den Klimawandel aus. Andere Forscher*innen sprechen gar von bis zu 5 Millionen Todesfällen jährlich, die durch den Klimawandel schon heute mit verursacht werden. Menschen im globalen Süden leiden bereits jetzt am stärksten unter den Folgen des Klimawandels, obwohl sie am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben. „Diese Ungerechtigkeit können wir nicht länger hinnehmen“, so Mira Jäger von der Aktionsgruppe. Die bunte und gewaltfreie Aktion „Kohle erSetzen!“ will das widerständige Leben an den Ort tragen, wo dieses auf dem Spiel steht. Das Motto: Aktiv in Unrecht eingreifen, anstatt nur zu appellieren. Kohle erSetzen! wird unter anderem initiiert von JunepA, dem Jugendnetzwerk für politische Aktionen, und richtet sich daher auch an junge Menschen. „Wir nehmen unsere Zukunft und weltweite Klimagerechtigkeit selbst in die Hand – weder neben uns, noch nach uns die Sintflut!“, so Mira Jäger. 

Im bundesweit kaum bekannten „Mitteldeutschen Revier“ soll nach bisherigen Planungen noch bis 2040 weiter der klimaschädlichste Energieträger Braunkohle abgebaut werden. Trotz weiterhin fehlender Tagebau-Genehmigung werden die Anwohner*innen aus den Orten Pödelwitz und Obertitz bereits umgesiedelt. Dieses Jahr findet im Revier bei Leipzig auch erstmals ein Klimacamp statt, eine Protestform, die bereits aus dem Lausitzer und Rheinischen Braunkohlerevier bekannt ist. Es beginnt am 27.7. mit Workshops, Vorträgen und Podien, am 3.8. beginnen die Aktionstage. Ab Freitag Morgen ist Kohle erSetzen! dort zu Gast. Dann bereiten sich die Aktivist*innen mit rechtlichen Inputs und deeskalativen Trainings auf die Aktion vor. „Wir treffen gemeinsam die bewusste Entscheidung, den Schritt von appellierenden Demonstrationen zum Zivilen Ungehorsam zu gehen und durch eine entschlossene Aktion in die lokalen und globalen Ungerechtigkeiten einzugreifen, die der Klimawandel befeuert.“, so Clara Tempel von der Aktionsgruppe. „Wir kämpfen dafür, dass die erdrückende Hitze dieses Sommers kein Alltag wird.“

Für Interviews und Absprachen melden Sie sich gerne bei

0151 72698074  —  Mira Jäger (Pressesprecherin in der Aktion)

0157 51462348  Clara Tempel (Pressesprecherin in der Aktion, ab Montag telefonisch erreichbar)

0157 87977480  —  Arvid Jasper (für alle organisatorische Absprachen als Kohle-erSetzen-Pressestelle auf dem Klimacamp)

Hintergrund

5 Millionen Tote jährlich durch den Klimawandel: https://mic.com/articles/21419/climate-change-kills-5-million-people-every-year#.vMIGr50KG

WHO-Informationen zu Klimawandel und Gesundheit: http://www.who.int/en/news-room/fact-sheets/detail/climate-change-and-health