Hallo liebe (zukünftige) Klimaaktivist_innen,
in knapp vier Wochen ist es soweit: Wir werden im Rheinland mit vielen Menschen ein starkes Zeichen gegen Braunkohle setzen.
Seid ihr schon genau so aufgeregt wie wir? Falls ja, gibt es hier einen ganzen Newsletter voll mit Infos dazu, wie die Aktion geplant ist und worauf ihr achten solltet. Viel Spaß beim Lesen!
1. Wie wir uns basisdemokratisch organisieren
2. Wie die Aktion geplant ist
3. Wie die Aktionsvorbereitung aussieht
4. Wie wir in der Aktion agieren wollen
5. Welche Aufgaben wir noch zu vergeben haben
6. Was ihr jetzt schon tun könnt
1. Wie wir uns basisdemokratisch organisieren
Für uns hängt die Forderung nach einer Energieversorgung ohne Kohle auch mit der Forderung nach einer gerechten Welt zusammen. Weil wir unsere Ziele schon in unser jetziges Handeln mit einbeziehen wollen, werden wir rund um die Aktion Entscheidungen basisdemokraktisch treffen. Das bedeutet, dass wir Entscheidungen im Konsens treffen werden, also so, dass die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden. Konsens bedeutet nicht unbedingt, dass alle einer Meinung sind, aber immer, dass alle mit der Entscheidung leben können und niemand in seinen Bedürfnissen übergangen wird. Unsere Entscheidungsstruktur besteht aus Bezugsgruppen und Sprecher_innen-Räten:
Der Sprecher_innenrat soll ermöglichen, dass eine große Gruppe gemeinsam handelt und Entscheidungen trifft. Der Rat trägt zusammen, wo Entscheidungsbedarf besteht, tauscht Informationen aus und formuliert eventuell Lösungsvorschläge. Im Rat werden die Dinge koordiniert, die die gesamte Aktion betreffen und nicht in den Bezugsgruppen allein entschieden werden können. Jede Bezugsgruppe entsendet eine_n Sprecher_in in den Rat. Diese_r bringt Meinungen, Einschätzungen, Entscheidungen etc. der Bezugsgruppe ein (z.B. „Wir trauen uns zu, auch bei einer Räumung sitzen zu bleiben und nicht aufzustehen“) und trägt neue Infos, Entscheidungen, Meinungen usw. wieder in die Bezugsgruppe zurück.
So entsteht eine kraftvolle Aktion, hinter der alle AktivistInnen tatsächlich stehen und die sie mittragen können.
2. Wie die Aktion geplant ist
Wie oben beschrieben: Die Aktion wird von allen Anwesenden mitgestaltet. Jedoch sind bestimmte Elemente der Aktion schon festgelegt, wie zum Beispiel der Ort, der Zeitpunkt und der Charakter der Aktion. Diese Dinge wurden von uns als Vorbereitungsgruppe mit viel Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein diskutiert und entschieden und bilden den Rahmen der Aktion, der nicht mehr zur Diskussion steht. Das bringt Ruhe in die Aktionsvorbereitung und lässt uns Zeit, im Camp und auf der Aktion gemeinsam mit allen über die aktuellen Gegebenheiten und die Gestaltung der Blockade zu sprechen. Wir halten aber nichts von Aktionstourismus. Wir bieten kein All-Inclusive-Gesamtpaket, in dem mensch es sich ohne Verantwortung zu übernehmen, gemütlich machen kann. Alle Aktivist_innen gehen eigenverantwortlich in die Aktion und tragen zum Ganzen bei. Dafür ist es super, wenn ihr mitdenkt, Aufgaben übernehmt (siehe unten) und euch innerlich bereit für die Aktion fühlt.
Wir freuen uns, wenn ihr Teil von dem werdet, was wir monatelang erarbeitet haben und euch vor Ort daran beteiligt, etwas Großes daraus zu machen!
3. Wie die Aktionsvorbereitung vor Ort aussieht
Damit die Aktion für alle machbar ist und sich alle gut vorbereitet fühlen, wird es eine intensive Aktionsvorbereitung auf dem Klimacamp geben. Falls ihr noch keine Bezugsgruppe habt, werdet ihr dort die Möglichkeit haben, andere Menschen zu finden, mit denen ihr euch zusammenschließen könnt, damit keine_r alleine bleibt. Zusätzlich dazu wird es rechtliche Inputs geben, damit alle genau wissen, worauf sie sich einlassen. Einen großen Teil der Zeit wird ein Aktionstraining in Anspruch nehmen, bei dem ganz praktisch geübt werden kann, wie man blockiert und im Konsens entscheidet. Danach ist Zeit für einen Sprecher_innen-Rat. Den genauen Zeitplan der Aktionsvorbereitung findet ihr bald auf unserer Website.
4. Wie wir in der Aktion agieren wollen
Zu den Dingen, die schon vor der Aktion feststehen, gehört der Aktionskonsens. Das ist eine grundsätzliche Zusage, die sich alle Menschen gegenseitig machen, die an der Aktion teilnehmen. Unser Aktionskonsens beinhaltet zum Beispiel, dass wir gewaltfrei handeln und allen Menschen respektvoll begegnen werden. Wir sehen den Aktionskonsens als verbindlich an, deswegen ist es uns wichtig, dass du dir den Aktionskonsens vor der Aktion durchliest und dann bei der Aktion auch so handelst, damit wir uns gegenseitig auf uns verlassen können. Hier findest du den Aktionskonsens: http://www.kohle-ersetzen.de/kohle-ersetzen/aktionskonsens/.
5. Welche Aufgaben wir noch zu vergeben haben
Wie oben beschrieben: Bei Kohle erSetzen! gibt es viele Möglichkeiten (und Bedarf!) zur Mitgestaltung. Uns ist es wichtig, dass in der Aktion wichtige Aufgaben auch von Menschen übernommen werden, die nicht Teil des Orgakreises sind. Einerseits hätten wir selbst gar nicht die Kapazitäten das alles alleine zu stemmen, andererseits hoffen wir so, potenzielle Hierarchien abschwächen zu können. Aufgaben für die wir Menschen suchen, sind:
- Pressesprecher_innen (Kontakt mit Pressevertreter_innen)
- Polizeikontakt (Sprachrohr zwischen der Aktionsgruppe und der Polizei)
- Moderation von Sprecher_innenräten (siehe oben)
- Ermittlungssausschuss „EA“ (vor der Aktion rechtliche Beratung und während der Aktion Überblick über Ingewahrsamnahmen etc.)
Für all diese Aufgaben ist Vorerfahrung sehr schön, aber nicht zwingend notwendig. Kohle erSetzen! soll für alle einen Raum zum Ausprobieren bieten. Für alle „Rollen“ wird es auf dem Klimacamp die Möglichkeit eines kleinen Rollentrainings geben.
Wenn ihr euch eine dieser Aufgaben vorstellen könnt, schreibt uns bitte eine Mail an info@kohle-ersetzen.de (Schlüssel findet ihr auf unserer Website) oder antwortet einfach auf diesen Newsletter.
Für die Aktion suchen wir auch noch weibliche* Fotograf_innen. In den letzten Jahren waren unsere Aktionsfotograf_innen fast ausschließlich männlich* und das wollen wir sehr gerne ändern. Falls du jemenschen kennst, sag gern Bescheid!
6. Was ihr jetzt schon tun könnt…
- verbreitet unseren Aufruf: http://www.kohle-ersetzen.de/mitmachen/aufruf-2/
- werdet Teil der Fahrradtour! http://www.kohle-ersetzen.de/mobi-fahrradtour/
- organisiert Infoveranstaltungen in eurer Stadt: http://www.kohle-ersetzen.de/mobimaterial/infoveranstaltungen-organisieren/
- bestellt Mobimaterial: http://www.kohle-ersetzen.de/mobimaterial/materialbestellung-flyer-und-sticker/
- vernetzt euch mit uns: Wir sind auch in den Sozialen Medien zu finden: Facebookseite: https://www.facebook.com/kohleersetzen/, Facebookveranstaltung:https://www.facebook.com/events/2281106098822340/, Twitterseite: https://twitter.com/Kohle_erSetzen, Instagram: https://www.instagram.com/kohleer.setzen/
Falls ihr euch fragt, was gerade bei unserer Fahrradtour #reCycleRhineland so los ist, gibts hier ein kurzes Update: Wir sind mittlerweile schon rund 500 Kilometer durch Norddeutschland gefahren und sind inzwischen in Bielefeld angekommen. Es gab Zwischenstopps mit Infoveranstaltungen in Celle, Göttingen und Witzenhausen. Am Freitag gibt es eine Infoveranstaltung in Dortmund (https://www.facebook.com/events/349688192595317/) und am Samstag sind wir zu Gast bei der Attac-Sommerakademie. Wir suchen noch Menschen, die Lust haben, Infoveranstaltungen in Essen, Düsseldorf und Aachen zu organisieren. Meldet euch einfach bei uns!
Der Sommer wird immer heißer – für uns ein Grund mehr entschlossen auf die Straße zu gehen!
Widerständige Grüße
Kohle erSetzen!
PS: Weil die Aktion immer näher rückt, werden wir ab jetzt jede Woche einen Newsletter verschicken.